Die favorisierten Gäste starteten erwartet dominant in das heiß erwartete Spitzenspiel. Gegen den Spielverlauf traf dann allerdings Wald-Königsleiten mit der ersten Chance in der 27. Minute – zum psychologisch perfekten Zeitpunkt. Danach mauerten sich die Hausherren ein, unterstützt vom frenetischen Publikum. Dies klappte sehr gut, bis Manuel Pichler in der 71. Minute mit einem traumhaften Distanzschuss das Ergebnis egalisieren konnte.

Abrupte Antwort
Doch auch nach dem 1:1-Ausgleich ließ sich das Heimteam nicht unterkriegen. „Wir mussten auf Sieg gehen, also war in diesem Moment klar: entweder holen wir uns schnell die Führung zurück oder wir gehen unter. Wir haben uns in die Augen geschaut und es gemeinsam gepackt“, sagte Spielertrainer Thomas Straka, der im Sommer zu Mühlbach im Pinzgau (1. Landesliga) wechseln wird. Nur wenige Sekunden später gelang dieser Schlüsselmoment – nach einem Freistoß wurde der Ball mit mehr Wille als Technik über die gegnerische Linie gedrückt. 

Alles gegeben – alles gewonnen
„Wir haben Mentalität, Leidenschaft und Herz reingeworfen“, sagte Straka, der nach diesem wichtigen Erfolg spürbar überwältigt war. „Noch ist der Erfolg schwer greifbar. Aber wir haben uns den Arsch aufgerissen für diesen Moment.“ Ein Elfmeter-Tor sorgte in der Schlussphase dann für den erlösenden 3:1-Endstand. Das Stadion bebte!

"Jetzt werden wir feiern und ab Montag für den Titel arbeiten!"Wald-Königsleiten-Trainer Thomas Straka

Für Straka war die Atmosphäre überwältigend: „Sowas habe ich in 30 Jahren noch nie erlebt. Unsere Fans waren unglaublich, sie haben uns getragen.“ Sogar der gegnerische Anhang war zahlreich vertreten: „Wagrain ist mit drei Bussen angereist, absoluter Wahnsinn!“ Auch auf der anderen Seite betonte man dieses besondere Erlebnis: „Ein Spiel, das auch auf höherem Niveau bestanden hätte. Beide Teams hätten sich den Aufstieg verdient“, lobte Wagrain/Kleinarl-Trainer Gerhard Gwehenberger dieses hitzige Duell. Er sollte auch Recht behalten: Durch den Altenmarkter Klassenerhalt (1. LL) und dem Titel für St. Michael in der 2. Landesliga Süd treten nun beide Titelkandidaten den Gang in die 1. Klasse Süd an. 

Schmerzhafte Niederlage
Dennoch war Gwehenbergs Enttäuschung groß: „Wir waren tonangebend, hätten in der ersten Halbzeit zwei, drei Tore machen müssen. Dann kamen katastrophale Schiri-Entscheidungen dazu. Alle 50:50-Situationen pfiffen sie gegen uns“, zeigte sich der Gäste-Coach gefasst, aber deutlich. „Wald hat bis zum 1:0 nicht einmal aufs Tor geschossen.“

"Der Titelkampf ist noch nicht entschieden!"Wagrain/Kleinarl-Coach Gerhard Gwehenberger

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Für seine Mannschaft sei die Niederlage „extrem bitter“, aber noch sei nichts verloren. „Wir hoffen, dass Uttendorf Wald im Derby noch ein Bein stellt. Wir müssen jetzt einfach unsere Aufgabe erledigen – und auf das Quäntchen Glück hoffen.“ Das letzte Wort im Titelkampf ist also noch nicht gesprochen – doch der Grundstein für den Meister-Traum in Wald-Königsleiten ist gelegt. Thomas Schaier

2. Klasse Süd Oberes Playoff: Niedernsill/Uttendorf – Bischofshofen 1b 16:0 (8:0), Mauterndorf – Lend 5:2 (3:0), Wald-Königsleiten – Wagrain/Kleinarl 3:1 (1:0).